Bestellrhythmusverfahren

Bestellrhythmusverfahren Definition

Beim Bestellrhythmusverfahren erfolgt nicht wie beim Bestellpunktverfahren eine Bestandsermittlung und -kontrolle nach jeder Materialentnahme (woraus dann gegebenenfalls eine Bestellung resultiert), sondern es wird einfach in bestimmten Zeitintervallen bestellt (zum Beispiel monatlich, jeweils am 20.), unabhängig vom Lagerbestand.

Während beim Bestellrhythmusverfahren die Bestellintervalle immer (durch das Unternehmen nach entsprechender Planung) vorgegeben sind, können die zu den jeweiligen Terminen in Auftrag gegebenen Bestellmengen angepasst werden (diese müssen dann jeweils ermittelt werden, was wiederum mit Aufwand / Kosten verbunden ist; oder es werden feste Bestellmengen für die einzelnen Teile im Warenwirtschaftssystem hinterlegt, zum Beispiel immer 1.000 Stück für Teil A, 500 Liter für Rohstoff B und so weiter).

Es gibt auch die Variante, dass nach den festgelegten Intervallen nicht gleich bestellt, sondern zunächst geprüft wird, ob ein jeweils vorher definierter Meldebestand unterschritten ist und nur dann wird bestellt (der fixe Termin ist dann also eher ein Kontrolltermin als ein Bestelltermin).

Eignung

Geeignet ist das Bestellrhythmusverfahren, wenn der Verbrauch von Rohstoffen, Zukaufteilen und so weiter relativ gleichmäßig und planbar verläuft (ansonsten ist das Material eventuell vor dem Bestelltermin (zuzüglich Lieferzeit) verbraucht).

Beispiel für Bestellungen nach dem Bestellrhythmusverfahren

Ein Modeunternehmen stellt verschiedene Hemden her. Dazu braucht es aber immer dieselben perlmuttfarbenen Knöpfe.

Es bestellt jeweils zum 20. des Monats 5.000 Knöpfe.

Vor- und Nachteile

Vorteil gegenüber dem Bestellpunktverfahren: es müssen nicht einzelne Bestellungen vorgenommen werden, sondern Bestellungen können zusammengefasst werden und sind dadurch in der Regel kostengünstiger; sie räumen dem Lieferanten eine bessere Planungsgrundlage ein, da er sich auf die festen Bestelltermine einstellen kann.

Nachteil: sofern mit festen Bestellmengen gearbeitet wird, können die Lagerbestände und damit die Lager- und Kapitalbindungskosten ansteigen (es wird bestellt, weil der Termin gekommen ist, egal, ob tatsächlich etwas benötigt wird oder nicht).